Grundlagen-Demenz
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Grundlagen-Demenz

Demenz ist der allgemeine Begriff, mit dem eine starke Einschränkung oder der Verlust der geistigen Fähigkeiten, wie Orientierung, logisches Denken, Erinnerung etc. umschrieben wird.

Es gibt verschiedene Demenzformen.

Die häufigsten sind:

  • Alzheimer
  • Vaskuläre Demenz (Gefäßbedingt)
  • Demenz bei Morbus Parkinson
  • Korsakow-Syndrom (durch jahrelangen Alkoholkonsum hervorgerufene Demenz)

Die Pflege von Demenz-Kranken ist eine große Herausforderung. Sie werden oft von ihren Angehörigen versorgt. Eine 24-Stunden Betreuung ist keine Seltenheit und stellt eine enorme Belastung dar.

Hier sollten die Angehörigen die Situation nicht unterschätzen und bevor ihnen die Kraft ausgeht, professionelle Hilfe einholen. Über dem ambulanten Pflegedienst, Tagespflegeeinrichtungen und Kurzzeitpflege, gibt es noch diverse andere Anbieter. Informationen können über die Krankenkassen eingeholt werden.

Einfach nur die notwendigen Dinge zu erledigen, wie Waschen, Essen anreichen und das Bett machen, reichen keineswegs aus. Beschäftigung ist ein ganz wesentlicher Aspekt, der nicht zu kurz kommen darf.

Eine nicht so bekannte Anwendungsform, ist die Basale Stimulation.

Gerade bei Demenz-Kranken kann sie gute Erfolge aufweisen. Sie zielt darauf ab, die Wahrnehmung aller Sinne zu aktivieren. Die Sinne nehmen in unserem Leben eine elementare Funktion ein. Der Verlust führt zu einer enormen Einschränkung der Orientierung, emotionaler Leere und damit zu einer stark eingeschränkten physischen und psychischen Lebensqualität.

Häufig kann man bei Dementen das Nesteln mit den Fingern und Wippen des Körper erleben. Sie leiden unter Reizverarmung und stimulieren sich damit selbst.

Basale Stimulation hat den Hintergrund Reize zu schaffen und damit die Wahrnehmung, Erinnerung und den Kontakt zur Außenwelt zu fördern.

Hier etwas mehr über die Anwendungsmöglichkeiten der Basalen Stimulation:

Stimulation des Körpers (taktil-haptisch)

Auch wenn sich der Betroffene nicht mehr selbst pflegen kann, werden die Hände vor Beginn der Waschung in das Waschwasser gelegt. So spürt er das Wasser als Element und erfährt die Temperatur ganz anders als nur die des Waschlappens. Weiter kann der Waschlappen in die Hände gelegt werden und die Pflegeperson führt die Hand. Der Patient kann so seinen eigenen Körper wieder mit seinen eigenen Händen verspüren.

Bei einer mit Luft benutzten Matratze, wird während der Waschung die Luft entfernt. Das spüren der aufliegenden Körperstellen wird dadurch ermöglicht. (Man hat herausgefunden, wenn man 30 Minuten vollständig bewegungslos auf einer Stelle liegt, ist es nicht mehr möglich, seinen Körper wahr zunehmen. Weder die Auflagestellen, noch die Körperbegrenzung.)

Je nach Intensität und Führungsrichtung, kann die Waschung beruhigend oder auch belebend wirken. Soll die Waschung beruhigend wirken, ist es ratsam, dass die pflegende Person ebenfalls ruhige und gleichmäßige Bewegungen ausführt. Hektische oder abrupte Bewegungen zerstören die aufgebaute Harmonie.

Orale Stimulation

Mochte der Betroffene früher Schokolade, können kleine Stückchen in den Mund gegeben werden. Dies ist auch bei nicht selbständigem Schlucken möglich. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass er sich nicht verschlucken kann. Das zergehen der Schokolade fördert die Speichelsekretion und stimuliert die Geschmacksnerven. Nebenbei erfährt er den Geschmack als positives Erlebnis, weil es in seinem Hirn abgespeichert wurde, auch wenn es nicht mehr bewusst eingeordnet werden kann. Es muss keine Schokolade sein. Alles ist möglich. Auch Flüssiges. Hier werden der Mund und die Lippen damit bestrichen.

Auditive Stimulation

Das Hören der Lieblingsmusik kann alte Erinnerungen wecken. Es ist jedoch darauf zu achten, dass keine Kopfhörer benutzt werden. Bei direkten Input, kann sich der Betroffene nicht entziehen, wenn er es als störend wahrnimmt.

Visuelle Stimulation

Das Vorhalten von bekannten Fotos oder Bildern mit kräftiger Farbe, fördert die Wahrnehmung im Bereich des Sehens.

Olfaktorische Stimulation (Wahrnehmung über den Geruch)

Vertraute Düfte jeglicher Art können Wohlbehagen auslösen. Denn wer kennt das nicht, hat man einen schon lange nicht mehr erlebten und als positiv abgespeicherten Geruch in der Nase, kommen alte Erinnerungen zurück.

Der Kreativität im Ausdenken von Stimulationsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, darauf zu achten, dass nicht überstimuliert wird. Dies fördert genau das Gegenteil und wird als äußerst unangenehm empfunden. Werden die Stimulationen regelmäßig angewendet und immer mit einem Ritual begonnen und beendet (z. B. Hand kurze Zeit auf Brustkorb legen), kann sich der Patient schnell darauf einstellen und empfindet bald Vorfreude.