MRSA-Infektion
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MRSA-Infektion

Was ist MRSA?

Einige werden schon Bekanntschaft damit gemacht haben. In Kliniken und Seniorenheimen ist er recht verbreitet.

MRSA ist die Abkürzung für Multi-resistenter Staphylococcus aureus.

Allerdings ist dies nicht ganz richtig. Es müsste richtigerweise heißen: Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Denn es gibt noch

ORSA: Oxacillin-resistenter Staphylococcus aureus

VISA: Vancomycin-intermediate Staphylococcus aureus

VRSA : Vancomycin-resistenter Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus ist ein Bakterium. Dieser Bakterienstamm ist gegen fast alle momentan vorhandenen Antibiotikas resistent.

Wieso ist er resistent?

Leider wurde sehr lange Zeit Antibiotika äußerst unkritisch eingesetzt. Daher konnte dieser Stamm eine resistenz gegen diese Wirkstoffe aufbauen. Erst seit kurzem erfolgt die Antibiotika-Gabe kritischer und zunehmend auch erst nach Erstellung eines Antibiogramms, in dem aufgelistet ist, welche Bakterien der Patient wirklich hat. Das sichert eine gezielte Gabe des richtigen Antibiotikums. Allerdings ist es für diesen Stamm zu spät.

Dieses Bakterium ist primär nicht krankmachend. Bei Immunschwäche kann dies allerdings ein Problem werden. Denn hat der Patient eine Infektion, die durch diesen Bakterienstamm verursacht wurde, gibt es kaum Möglichkeiten ihn mit Antibiotika zu behandeln. Das bedeutet, dass die Infektion sich weiter ausbreiten kann.

Der Erreger kann sich am und im gesamten Körper des Betroffenen befinden und somit schnell vom kontaminierten (durch das Bakterium besiedelt) Betroffenen zum nächsten Patienten oder Angehörigen mit bloßer Berührung, übertragen werden kann.

Weiteres Problem ist, dass dieser Stamm auf Oberflächen bis zu 48 Stunden überlebt. Leider werden die Angehörigen bei Besuchen in der Klinik oft nicht richtig eingewiesen und somit besteht die Gefahr der fortschreitenden Kontamination. Strikte Hygienemaßnahmen sind für eine weitere Verbreitung jedoch unabdingbar.

Dies fängt mit der Isolierung des Patienten an. Der Kontakt zum Patienten muss mit Einmalhandschuhen, Schutzkittel und Mundschutz erfolgen. Über den richtigen Umgang der kontaminierten Sachen, inklusive der richtigen Händedesinfektion, muss das Klinikpersonal die Besucher informieren.

Ferner sind spezielle Pflegemaßnahmen erforderlich, die das Pflegepersonal regelmäßig anwendet.

Wird der Patient nach Hause entlassen, müssen bei noch bestehender MRSA-Infektion, die Maßnahmen weiter durchgeführt werden (spezielle Nasensalbe, -Seife, -Shampoo etc.), bis der Hausarzt feststellt, dass die MRSA-Erreger verschwunden sind.

Auch der Umgang mit Desinfektionsmitteln, insbesondere der Händedesinfektion, muss richtig erlernt sein. In Zeiten, in denen sich Pandemien, wie die Schweinegrippe häufen, wächst der verständliche Wunsch in der Bevölkerung, sich zu schützen. Bei kritikloser und nicht fachgerechter Nutzung führen aber auch Desinfektionsmittel ebenso zu Resistenzen von Bakterienstämmen, wie der wahllose Einsatz von Antibiotika.