Diät bei Diabetes mellitus (Typ2)
Bei Diabetes mellitus ist die richtige Ernährung eine wichtige und grundsätzliche Behandlungsmaßnahme.
Gerade insulinpflichtige Diabetiker, müssen darauf achten, dass sie regelmäßig und kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.
Die vom Arzt errechneten BE sollten zwingend eingehalten werden. Eine BE hat 12g Kohlenhydrate. Ein Weißbrötchen allein, muss daher schon mit 2 BE berechnet werden.
Die wichtigsten Grundlagen einer Diabetesernährung sind frisches Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Salate, Reis, Nudeln, fettarme Milchprodukte und Vollkornprodukte, die außerdem oft reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen sind. Weißbrot, Brötchen und andere Weizenprodukte sind für Diabetiker ungünstig.
Ballaststoffe sind besonders geeignet, da sie nur langsam im Blut anfluten, den Blutzucker konstant halten und für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen.
Auf Süßigkeiten, Majonaise, Trockenobst, Backobst, Bier und zuckerhaltige Getränke und -Medikamente sollte man als Diabetiker weitgehend verzichten.
Nicht alle Nahrungsmittel unterliegen einer BE-Anrechnung. Ohne Anrechnung sind erlaubt:
Alle Gemüse die über der Erde wachsen wie Gurken (auch Gewürzgurken), Rhabarber, Spargel, Blumenkohl… (außer Hülsenfrüchte) und Getränke wie z.B. Kaffee, Tee, Mineralwasser, Fleischbrühe und Zitronensaft.
Wer als Diabetiker an Übergewicht leidet, sollte versuchen abzunehmen und über die Einhaltung der BE das Gewicht halten. Somit ist die Blutzuckereinstellung wesentlich erfolgreicher. Dazu muss der Kalorienbedarf abgeschätzt werden, zum Beispiel verbraucht man bei geringer Arbeit 30 Kalorien pro kg Körpergewicht. Der Kalorienbedarf erhöht sich, je schwerer man arbeitet. Ein hoher Fettanteil in der Nahrung verzögert die Aufnahme von Kohlenhydraten. Daher sollte die Nahrung möglichst fettarm gehalten werden.
Auch die Art der Fette ist wichtig, wobei pflanzliche Fette günstiger sind als tierische, da sie den Gefäßen Schutz vor Arteriosklerose(Gefäßverkalkung) bieten.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind zum Beispiel in Sonnenblumen-, Weizenkeim- und Sojaöl enthalten.
Oliven- und Rapsöl haben einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren.
Tierische Produkte enthalten gesättigte Fettsäuren und sind ungünstig für eine gute Ernährung. Sie beeinflussen die Blutfettwerte negativ, weil sie sich schwer aufspalten lassen und so das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Eine hohe Eiweißaufnahme ist eine Belastung für die Nieren eines Diabetikers.
Obwohl nur Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel beeinflussen, sollte der in der Nahrung enthaltene Anteil der Kohlenhydrate, mehr als die Hälfte betragen.
Diabetiker, insbesondere die, die mit Insulin behandelt werden, sollten den Alkohol stets nur in Maßen trinken. Durch Alkohol sinkt der Blutzuckerspiegel stark ab und eine Unterzuckerung ist sogar am nächsten Vormittag noch möglich, da die Neubildung von Kohlenhydraten in der Leber gehemmt wird.
Rauchen ist für Diabetiker besonders schädlich. Die Gefäße sind durch Arteriosklerose schon stark belastet.
Spezielle Diätprodukte sind im Grunde unnötig. Besser als Zuckeraustauschstoffe sind Süßstoffe.
Es ist wichtig, dass Diabetiker ausreichende Flüssigkeit (1,5 Litern pro Tag) zu sich nehmen.
Für aktiven Sport, sollte sich jeder Diabetiker Zeit nehmen, wobei darauf geachtet werden muss, dass bei Bewegung der Insulinbedarf ausgeglichen werden muss (Zuckerschock).