Varianten des Wohnens
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Varianten des Wohnens

Die Menschen werden immer älter, bleiben länger aktiv und dank der guten Entwicklung von Hilfsmitteln, auch immer länger mobil. Dennoch bleibt es nicht aus, dass bestimmte körperliche und geistige Defizite auftreten und dadurch Hilfe benötigt wird. Das heißt aber nicht zwingend, dass der ältere Mensch zum Pflegefall wird.

Nimmt die Möglichkeit der eigenständigen Versorgung ab, wie Einkaufen, Hausarbeit, Behördengänge und Arztbesuche, Angehörige, Nachbarn oder Freunde jedoch nicht zur Verfügung stehen, gibt es heute noch andere Alternativen als aus seiner vertrauten Umgebung in ein Altenpflegeheim zu wechseln.

Es gibt eine ganze Reihe von Anlaufpunkten, bei denen Hilfe und Rat eingeholt werden kann.

Vielen ist unbekannt, dass Sozialämter nicht nur für die finanzielle Unterstützung zuständig sind. Vom Gesetz her sind diese Institutionen ausdrücklich dazu verpflichtet, Hilfen in jeglichen Fragen der Inanspruchnahme altersgerechter Dienste zu leisten. Daher haben viele Ämter Abteilungen für Altenhilfe und Seniorenbeauftragte eingerichtet.

Darüber hinaus gibt es für Rat- und Hilfesuchende bei den sechs Dachverbänden der Freien Wohlfahrtspflege:

  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Arbeiterwohlfahrt
  • Caritas
  • Diakonie der Evangelischen Kirche
  • Paritätische Wohlfahrtsverband
  • Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland

Unter diesen Dachverbänden haben sich zahlreiche Hilfsorganisationen entwickelt (Malteser, Volkssolidarität,etc.).

Sie arbeiten in erster Linie nicht gewinnorientiert. Um sich zu tragen, werden Spenden, staatliche Zuschüsse, Mittel aus Sozialversicherungen (beispielsweise aus der Pflegeversicherung), etc. benutzt. Viele der Mitarbeiter arbeiten auf ehrenamtlicher Basis.

Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Wohnvarianten.

Altersgerechte Wohnung – Die eigene Wohnung altersgerecht umbauen (lassen). Oft sind es nur kleine Hürden, wie Türschwellen, zu niedrige/hohe Toilettensitze und fehlende Festhaltegriffe, die das Leben im Alter erschweren. Dies kann individuell geändert werden. Wenden Sie sich an eine Wohnberatungsstelle in Ihrer Nähe. Diese Einrichtungen arbeiten in der Regel mit kommunalen Behörden, Wohnungsbaugesellschaften, Wohlfahrtsverbänden zusammen und bieten häufig eine kostenfreie Beratung an. Sie organisieren auch den Umbau. Bei einer Pflegestufeneingruppierung wenden Sie sich an die Pflegeversicherung, inwiefern die Kosten übernommen werden.

Altenwohnheim – hier liegt der Fokus auf WOHNEN. Hilfeleistungen sind nur in geringem Maße erforderlich und werden auch nicht so breit angeboten.

Altenheim/Seniorenheim – Hier wird kein eigener Haushalt geführt. Die Pflegebedürftigkeit ist nicht sehr ausgeprägt. Das Selbständige Leben steht im Vordergrund. Es werden regelmäßig Dienstleistungen wie Speisenversorgung, Säubern und Aufräumen des Zimmers gewährleistet.

Altenpflegeheim – Hier wird rund um die Uhr die vollstationäre Pflege von professionellen Pflegepersonal gewährleistet. Die Bewohner sind in der Regel erheblich pflegebedürftig.

Ob das jeweilige Heim das Richtige sein wird, kann in einem Probewohnen getestet werden. Das wird von vielen Einrichtungen angeboten (Auch von Kurzzeit, Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen).

Das neueste Modell heißt:

Betreutes Wohnen für Senioren – Dieses Wohnkonzept ist in den letzten Jahren bei den Senioren immer populärer geworden.

Hier handelt es sich um den Vorteil, dass man seine noch vorhandene Selbständigkeit nicht aufgeben muss, barrierefrei wohnen kann und auf Grund der eigenen vier Wände seine Privatsphäre hat. Bei Bedarf wird professionelle Hilfe angeboten. Das können sein: die Wohnungsreinigung, Essensversorgung, der Wäscheservice, kleinere Reparaturen, der Friseur, der in die Wohnung kommt, etc.

Ambulante Pflege- und Versorgungsleistungen werden über die Pflegeversicherung geregelt und von ambulanten Pflegestationen übernommen.

Bei der Suche nach diesen Wohnungen ist es ratsam darauf zu achten, ob die Wohnungen oder die Anlage dieses Modells auch wirklich in der Nähe eines Einkaufszentrums, Arztpraxen etc. integriert wurde. Damit wird den noch aktiven Senioren ermöglicht, ihre Mobilität auch wirklich auszuschöpfen.