Gezielte Schmerztherapie
A A A

Gezielte Schmerztherapie

Veränderung der Schmerzwahrnehmung

Konservative Therapie

Bei der gezielten Schmerztherapie wird die konservative Therapie im Vordergrund stehen. Sie beinhaltet Physiotherapie, Psychotherapie und Teile aus der alternativen Medizin.

Durch Physiotherapie wird versucht, die muskulären Dysbalancen auszugleichen, die Muskulatur zu stärken und die Bewegung zu fördern. Der Schmerz hat überall dort seine Spuren hinterlassen, und verursacht bei nicht Behandlung weitere Schmerzen. Bewegung ist das wichtigste Element um von den Schmerzen weg zu kommen. Siehe auch Bewegung trotz Schmerz

Physiotherapeutische Maßnahmen können in zahlreicher Form angewendet werden. Massagen verhelfen anfänglich zur Lockerung des Muskelgewebes. Einen anhaltenden Effekt hat dies jedoch nicht. Werden die Muskeldysbalancen nicht behoben, kehren die Beschwerden recht schnell zurück.

Dysbalancen werden nur durch Muskelaufbau und Bewegungstraining aufgehoben.

Eine Therapie nach Voita kann in diesem Punkt sehr unterstützend sein. Suchen Sie gezielt eine Praxis auf, in der die Physiotherapeuten nach Voita arbeiten. Die Therapeuten werden Sie auch im Hinblick der Kostenübernahme durch die Krankenkassen beraten.

Einen guten Erfolg bringt auch eine Triggerpunktbehandlung. Triggerpunkte sind entzündete Knoten in der Muskulatur, die ebenfalls unablässig Schmerzsignale an das Hirn senden. Diese Triggerpunkte sind bei allen chronischen Schmerzpatienten zu finden. Denn egal wo der Schmerz primär seinen Ursprung hat (Gelenk, Wirbelsäule etc.), die benachbarte Muskelregion ist immer mit betroffen. Durch Auffinden dieser Triggerpunkte und entsprechender Behandlung werden die Entzündungsherde beseitigt. Diese Behandlung können Osteopaten vornehmen. Jedoch sollte auch ein guter Physiotherapeut diese Triggerpunkte bearbeiten können und Ihnen eine Anleitung geben, wie Sie selbst zu Hause einen Teil dieser Technik richtig einsetzen können. Damit erfährt der Betroffene eine enorme Erleichterung, denn diese Art der Behandlung ist effektiv. Die Schmerzlinderung ist anfänglich zwar nicht von sehr langer Dauer, setzt jedoch nahezu sofort ein.

Manuelle Therapieren und Elektrotherapie etc. können zusätzlich Hilfe sein.

Ohne Psychotherapie wird eine Schmerztherapie kaum erfolgreich sein. Betroffene werden an sich festgestellt haben, dass Sie häufig traurig, verzweifelt etc. sind. Chronische Schmerzen über einen langen Zeitraum ertragen zu müssen, verändern die Persönlichkeit. Aus bestimmten, durch den Schmerz hervorgerufenen Verhaltensmustern, ist ein selbständiges ausbrechen nicht möglich. Andere Verhaltensmuster anzunehmen (vielleicht auch Ihre ursprünglichen) sind jedoch absolut notwendig, um diesem Kreislauf zu durchbrechen.

Weiterhin kann eine Psychotherapie durch diverse Konzepte direkt schmerzlindernd wirken.

Über die Gesprächstherapie hinaus, eignet man sich an:

Entspannungsübungen – In verschiedenen Techniken erlernen Sie, Ihre muskuläre Anspannung wahr zunehmen und bewusst zu entspannen, trainieren Sie, wie Sie Ihre Gedanken vom Schmerz weg lenken können, üben Sie, wie durch beeinflussen der Atmung, auch der Schmerz beeinflusst wird, etc. Siehe auch Entspannungstechniken

Stressbewältigung – Stress fördert den Schmerz, daraus entsteht noch mehr Stress und der Kreis fängt bei noch mehr Schmerzen, wieder von vorn an, sich zu drehen.

Schmerzbewältigung – über verschiedene Techniken erlernen Sie, wie Sie mit dem Schmerz im Alltag umgehen können und so wieder zurück in ein Leben gelangen, dass nicht mehr vom Schmerz gesteuert und beeinflusst wird.

Chronischer Schmerz und Depression liegen ganz eng beieinander. Auch daher ist psychotherapeutische Arbeit wichtig. Entweder um einer Depression zu entgehen oder bei schon vorhanden sein, sie loszuwerden. Scheuen Sie sich nicht davor. Psychotherapie ist wahrscheinlich der Schlüssel für eine erfolgreiche Schmerzbewältigung. Sie ist heutzutage mehr, als nur Gesprächstherapie.

Die Alternative Medizin umfasst z.B. Entspannungstechniken, wie Meditation, Autogenes Training, Yoga,

Reflexzonenmassage, Hypnotherapie (wird meist auch in der Psychotherapie angeboten), Akupunktur etc.

Medikamentöse Schmerztherapie

Parallel neben der konservativen Therapie, wird der Schmerztherapeut sicher auch zu einer medikamentösen Schmerztherapie greifen. Auch wenn die Einnahme scheinbar wirkungslos bleibt, verlieren sie nicht die Geduld. Es ist schwer nachvollziehbar, wie die Schmerzen ohne Medikamenteneinnahme wären, da es ja nie einen parallelen Vergleich dazu gibt.

Allerdings ist die Abhängigkeit von Schmerzmitteln ein generelles Problem und sollte nicht unterschätzt werden. Daher muss die Einnahme gut abgewägt werden. Den Körper von dieser Abhängigkeit zu entziehen ist problematisch und bringt u.a. in der Regel weitere Schmerzen hervor, die auf den Entzug zurückzuführen sind. Die Entzugssymptomatik ist sehr komplex. Eine ärztlich kontrollierte Einnahme ist jedoch zu empfehlen. Er weiß um die Problematik und ergreift Maßnahmen um dies zu entgehen.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, dem Körper Schmerzmittel zukommen zu lassen.

Tabletten unterschiedlicher Wirkungen sind die bekanntesten.

Darüber hinaus gibt es sogenannte Schmerzpflaster. Diese sind mit starken Wirkstoffen versehen. Es handelt sich dabei um Opiatabkömmlinge. Die Pflaster werden bspw. auf eine erreichbare Stelle des Rückens geklebt. Die Wirkdauer pro Pflaster beträgt 3 Tage. Danach werden die Pflaster selbständig gewechselt.

Eine nicht so bekannte Art der Anwendung sind sogenannte Schmerzpumpen. Hier wird ein System unter die Haut implantiert, dass dann je nach Art, mittels Eigensteuerung oder durch den Arzt eingestellt, Schmerzmittel in den Liquorraum (Flüssigkeitsgefüllter Raum, der das Rückenmark umgibt) abgibt. Dieses System kommt jedoch nur bei bestimmten Arten von Schmerz zum Einsatz.

Eine weitere Art ist die Nervenstimulation. Auch da gibt es unterschiedliche Systeme. Ziel ist es, über elektrische Impulse die Nerven in der Schmerzregion zu stimulieren und damit den Schmerz für eine bestimmte Zeit zu „überschreiben“.

Ein Schmerztagebuch zu führen ist eine sehr sinnvolle Maßnahme. Zum weiterlesen klicken sie bitte hier Schmerztagebuch