Bindegewebsmassage

Bindegewebsmassage

Die Bindegewebsmassage stellt eine Besonderheit unter den Massagetechniken dar. Was sie gegenüber anderen außergewöhnlich macht, besteht darin, dass bei ihr unter Einsatz eines Zugreizes an auffälligen Reflex- oder Bindegewebszonen ein Spannungsausgleich geschaffen wird, der in erster Linie lokal auf Muskeln und Sehnen wirkt.

An solchen „Störzonen“ im Bindegewebe ist die Verschiebbarkeit der einzelnen Gewebeschichten oft deutlich herabgesetzt. Der Masseur/die Masseurin fühlt einen „Widerstand“.

Die Bindegewebsmassage wird gezielt bei Bewegungseinschränkungen im Gelenksbereich, zur Narbenbehandlung oder bei Veränderungen von Bindegewebe-Strukturen mit Stoffwechselbeteiligung angewendet.

Auch bei Schmerzbehandlungen im Zuge von weiter zurückliegenden Verletzungen findet sie Erfolg. Des Weiteren kann die Wirkung der Bindegewebsmassage auch reflektorisch sein und die darunterliegenden Organsysteme positiv beeinflussen. Über diesen reflektorischen Wirkweg lässt sich mit der auch „Massage Pankow“ genannten Technik eine verbesserte Regulierung des vegetativen Nervensystems (= Zusammenspiel zwischen den Hauptnervensträngen Parasympathikus und Sympathikus) und eine zusätzliche Anregung der allgemeinen Hämodynamik (= Blutströmungsverhältnisse) erreichen.

Im Detail arbeitet der/die Therapeut/in fast ausschließlich mit den Fingerkuppen (Fingerbeeren) des 3. und 4. Fingers einer Hand, mit denen er/sie die Zugreiz-Dosis über die Intensität und das Arbeitstempo variiert.

Der Massierte nimmt auf das Setzen eines Zugreizes hin im Fall einer erkrankten Stelle ein deutliches Schneide- oder Ritzgefühl wahr, das je nachdem, welche Verschiebeschicht im Bindegewebe gerade betroffen ist, stärker oder schwächer sein kann.